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Jörg - Die Rumpelkammer

Self care isn´t selfish....


...oder warum es manchmal gut ist, egoistisch zu sein

„Du bist so egoistisch und denkst immer nur an dich!“ Ein Satz, den viele von uns schon mehr als einmal gehört haben.

Meist ist es jedoch so, das man damit jemanden nicht unbedingt auf ein ungesundes Fehlverhalten hinweisen möchte.

Vielmehr möchte man sein Gegenüber durch solche Bemerkungen manipulieren und in ihm Schuldgefühle auslösen, damit er seine Interessen zurücksteckt und wir selber dadurch profitieren können.

Man könnte also auch behaupten, das wenn man jemanden vorwirft egoistisch zu sein, man selber in höchstem Maße egoistisch ist.

Passend dazu hat Oscar Wilde einmal geschrieben: „Egoismus besteht nicht darin, das man sein Leben nach seinen Wünschen lebt, sondern darin, das man von anderen verlangt, das sie so leben, wie man es sich wünscht.“

Aber ist Egoismus wirklich so ungesund und falsch? Nein!

Ein „gesunder“ Egoismus ist alles andere, als falsch!

Wenn ich auch an mich und meine Bedürfnisse denke und diese nicht vernachlässige, dann lebe ich nicht mehr in einem Zustand des „Mangels“. Und wenn ich ständig das Gefühl habe, das mir etwas fehlt, verbringe ich den Hauptteil meines Lebens damit, dieses vermeintlich fehlende Teil zu suchen. Somit habe ich auch keine Zeit, an andere zu denken, geschweige denn, sie an meinem Leben teilhaben zu lassen.

Wenn wir uns schlecht fühlen, oder wir keine Energie haben, wie sollen wir dann die Zeit, das Gefühl, oder die Energie aufbringen, um für andere da zu sein? Geht es mir gut, kann ich mich auch um andere kümmern und sorgen. Auch wenn das alles im ersten Moment ein wenig widersprüchlich klingt – denkt mal drüber nach! Wie? Das geht doch nicht, das man erst nach sich schaut und sich dann um andere kümmern soll! Ehrlich? Wer von euch ist schonmal geflogen? Dann passt doch mal bei der nächsten Sicherheitsbelehrung auf! Da bekommt man gesagt, das man als erstes bei Druckabfall in der Kabine, die aus der Decke fallende Sauerstoffmaske aufsetzen soll und erst danach schauen soll, ob die Nachbarn Hilfe benötigen.

Natürlich ist das Egoistisch. Und das ist auch gut so! Denn wenn ich in dem Fall nicht so handle, dann ersticke ich womöglich selber, bevor ich überhaupt jemand anderem helfen kann!

Wie ihr also seht, ist eine gesunde Portion Egoismus, etwas sehr gutes und nützliches!

Aber in wie weit bringt mich dieser Egoismus im Training weiter?

Die Frage ist relativ simpel zu beantworten und doch so schwierig in der Praxis umzusetzen. Wenn ich in erster Linie nach mir schaue und mich im Training voll und ganz auf mich fokussiere, dann bin ich auch in der Lage, alles mir mögliche herauszuholen. Und vielleicht sogar noch ein bisschen mehr. Das funktioniert aber leider nicht, wenn ich im Training die meiste Zeit mit dem Handy rummache, mich mit Kumpels übern Clubabend unterhalte, Instagram checke und Tweets abschicke. Deshalb werden es die meisten leider nie verstehen. Gesunder Egoismus im Training, kann einen massiv weiterbringen. Weiter, wie viele andere.

Gesunder Egoismus hilft aber auch dabei zu erkennen, wann man selber nicht mehr weiterkommt und auf die Hilfe von anderen, wie z.b. Trainer und Coaches, angewiesen ist.

Und eines kann ich euch mit Brief und Siegel geben.

Es gibt nichts das egoistischer ist, als ein Trainer/Coach, der seinen Beruf mit Herzblut ausübt. Denn für uns zählt nur, das aus euch etwas wird! Wir wollen für uns, das ihr besser werdet, als wir je hätten sein können! Und nur durch diesen Egoismus unsererseits und das daraus resultierende, angeeignete Wissen über die Jahre, sind wir in der Lage, das euch weiter zu geben.

Denn der Erfolg eines Athleten beim Wettkampf, oder eines Kunden beim erreichen seiner Ziele, ist eines der schönsten Gefühle und die geilste Bestätigung, die man als Trainer/Coach erreichen kann! Also traut euch – seid (gesund) egoistisch und ihr werdet mehr Spaß am Training und im Leben haben! In diesem Sinne, bleibt oder werdet, egoistisch ;) der Jörg

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